Eine Entscheidung im walisischen Cardiff versetzte am 18. April 2007 den italienischen Fußball in eine Art Schockstarre. Schuld daran waren die Delegierten des UEFA-Kongresses, die über die Vergabe der Europameisterschaft im Jahr 2012 zu entscheiden hatten. Italien galt als favorisiert, doch UEFA-Präsident Michel Platini zog die Karte mit den Namen „Poland & Ukraine“ aus dem Briefumschlag. Die Italiener verloren also die sicher geglaubte Europameisterschaft an zwei osteuropäischen Außenseiter. Seit nunmehr drei Wochen findet die EURO dort statt und nähert sich mit dem zweiten Halbfinale ihrem Ende. In diesem trifft heute Abend Deutschland ausgerechnet auf Italien.
EURO 2012
EURO 2012: „Die Ukraine ist richtig, richtig Ausland“
Michael Gabriel leitet die Koordinationsstelle Fanprojekte, kurz KOS, die sozialpädagogisch arbeitende Fanprojekte in Deutschland betreut. In seinem Berufsleben hat der 48-jährige schon viele Länder und unzählige Stadien besucht. Knapp drei Monate vor der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine spreche ich mit ihm über die Fankultur in Europa und was die nach Osteuropa reisenden Fans bei der EURO 2012 erwartet.
Üks, kaks, kolm – eesti!
Morgen Abend wird die A. Le-Coq Arena in Tallinn prall gefüllt sein, denn Estlands Nationalelf bestreitet das erste Play-off-Spiel zur Euro 2012 gegen Irland. Den sangeskräftigen irischen Supportern werden die estnischen Fans ein kräftiges „Üks, kaks, kolm – eesti“ entgegensetzen, das übersetzt an längst vergilbte DDR-Gassenhauer erinnert: „Eins, zwei, drei – Estland“. Für alle die zur Einstimmung mehr über den estnischen Fußball wissen wollen, hier eine kleine estnische Zahlenkunde:
Incredible Armenia
In den nächsten Tagen entscheidet sich, welche Fußballverbände an der Euro 2012 in der Ukraine und Polen teilnehmen werden. Ein Verband, der sich richtig gute Chancen ausrechnen darf, ist der armenische! Grund genug einmal nachzuzeichnen, wie aus dem einstigen Punktelieferanten ein Endrunden-Kandidat werden konnte.