Vor zehn Jahren startete eine Handvoll Fußballenthusiasten in der Schweiz eine grandiose Aktion. Zur Heim-EM brachten sie ein Sammelalbum heraus, in dem die Spieler der Teilnehmernationen von Künstlern gezeichnet, illustriert und gemalt worden waren. Zehn Jahre später erscheint das tschutti heftli (vom schweizerdeutschen tschutten = kicken) im Vorfeld der WM in Russland zum sechsten Mal. Grafiker, Illustrator und FC Luzern-Fan Silvan (41) zählte 2008 noch selbst zu den Gestaltern der Sticker, inzwischen ist er Projektleiter des Albums, das auch in Deutschland erhältlich ist. Ein Gespräch über die Initialzündung des tschutti heftli, denkwürdige Teamdarstellungen, das kommende Sammelheft und den Status eines WM-Neulings unter den Künstlern. Weiterlesen
WM
„Die WM war vier Wochen Ausnahmezustand“

Matthias Hangst (Quelle: http://www.matthiashangst.com)
Er hat das aktuelle Sportfoto des Jahres geschossen. Er hat im Sommer in Brasilien sein sechstes großes Fußballturnier fotografiert. Er ist einer von nur acht festangestellten deutschen Sportfotografen bei Getty Images. Sein Rekord liegt bei rund 150 abgelichteten Fußballspielen und 80.000 zurückgelegten Kilometern im Jahr. Der Karlsruher Matthias Hangst (36) hat viel zu erzählen.
Matthias, wie viel Prozent Deiner Tätigkeit entfallen auf die Fußballfotografie?
Matthias: So um die 80 Prozent sind es bestimmt.
Wie lautet Deine klassische Aufgabe bei einem Fußballspiel?
Matthias: Da gibt es mehrere. Zum einen natürlich das Spiel als klassischer Sportfotograf zu dokumentieren. Dann Emotionen einzufangen: Jubel, Tore, Enttäuschungen. Bei einer Partie Spielszenen vor bestimmten Werbebanden zu fotografieren gehört ebenfalls dazu. Und manchmal geht es schlicht darum, meine eigene Bildsprache zur Geltung zu bringen.
Muss man eigentlich ein Fan sein, um Sportfotograf zu werden?
Matthias: Ich bin kein Fußballfan, obwohl ich mittlerweile mehr Spiele gesehen haben dürfte, als so mancher Berater. Wer seinen Job richtig gut machen will, der darf bei der Arbeit kein Fan sein. Ein Sportfotograf sollte aber eine Grundbegeisterung für den sportlichen Wettkampf mitbringen. Es macht den Job zudem unglaublich viel leichter, wenn man selbst Sport auf einem gewissen Niveau betrieben hat. Ich bin früher bei Deutschen Jugendmeisterschaften im Mittelstreckenlauf angetreten und habe bis zur Oberliga Handball gespielt. Diese Erfahrung hilft mir beim Fotografieren.
Du fotografierst international. Gibt es Städte oder Länder, in denen Du gerne arbeitest?
Matthias: Ich finde den englischen Fußball und englische Stadien attraktiv und begeisternd. Es gibt dort viele Vereine, die noch über einen Tick mehr Fußballkultur verfügen, als beispielsweise in Deutschland. Weiterlesen
WM-Spieltag 22: Mission Spielverderber
Showdown in Belo Horizonte: Rekordweltmeister und Gastgeber Brasilien trifft im WM-Halbfinale auf die DFB-Elf. Für beide war es vor dem Turnier das erklärte Ziel den Titel zu holen. Ausgerechnet jetzt muss die Selecao ohne ihre Fixpunkte Neymar und Thiago Silva auskommen. Aber gerade ein Gastgeber sollte in der Lage sein, in einer solchen Situation über sich hinauszuwachsen. Erst recht mit den frenetischen Fans im Rücken. Obendrein haben die Brasilianer beste Erinnerungen an Belo Horizonte: Hier zwangen sie in einem leidenschaftlichen Achtelfinale Chile in die Knie. Keine dankbare Aufgabe für die deutsche Auswahl. Ein Blick in die Historie macht allerdings Mut. Schon oft sah sich eine deutsche Auswahl angefixten Gastgebern gegenüber und dennoch setzten sich die Seelers, Rummenigges und Ballacks zumeist durch. Weiterlesen
Teuflisch gut: Belgiens junge Nationalelf
Der kommende Doppelspieltag läutet die zweite Hälfte der WM-Qualifikation in Europa ein. Eine Mannschaft, die sich anschickt die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen, ist die belgische. Punktgleich mit Kroatien führen die „Roten Teufel“ die Gruppe A an. Der Abstand zum Drittplatzierten Serbien beträgt bereits passable sechs Punkte. Am Freitag und Dienstag müssen die Belgier gegen die Auswahl Mazedoniens ran. Zwei Siege und eines der verheißungsvollsten europäischen Nationalteams käme der WM-Endrunde in Brasilien einen großen Schritt näher. Der ersten für den Beneluxstaat seit 2002. Weiterlesen