Heute Abend blickt die ganze Fußballwelt nach Warschau, um das Auftaktspiel der EURO 2012 zwischen Polen und Griechenland zu verfolgen. Einige Aschaffenburger werden das Spiel sicher mit besonderem Interesse verfolgen. Der in der unterfränkischen Stadt geborene und aufgewachsene José Holebas darf sich große Chancen ausrechnen die linke Abwehrseite der Griechen zu beackern.
Der 27-jährige Holebas hat auf dem Weg zum griechischen Nationalspieler einen mehr als untypischen Weg genommen. Als sich Deutschland 2006 vom Sommermärchen begeistern ließ, hatte der damals 21-jährige gerade seinen Wechsel vom Landesligisten Viktoria Kahl zur Zweitvertretung der Münchner Löwen vollzogen. Im September 2007 schnupperte er dann erstmals Profiluft, als ihn 1860-Trainer Marco Kurz in der Zweitligapartie gegen den FC St. Pauli acht Minuten vor Schluss aufs Feld schickte. Ab der Rückrunde 2007/08 hatte sich Holebas im Profikader der Münchner festgesetzt und spielte bis 2010 74-mal für die Löwen.
2010: Wechsel in die unbekannte Heimat
Im Sommer 2010 sollte das Schicksal des Unterfranken nochmals eine entscheidende Wendung nehmen. Löwen-Coach Ewald Lienen, der Holebas als Linksverteidiger etabliert hatte, nahm ihn mit zu Olympiakos Piräus. So kam der Aschaffenburger erstmals intensiver mit der Heimat seines Vaters in Kontakt, gleichwohl er die griechische Sprache bis heute nicht perfekt beherrscht. Da der griechische Spitzenklub in der Qualifikation zur Europa-League hängengeblieben war, wurde Holebas‘ Förderer Lienen schon nach zwei Monaten entlassen. Der Abwehrspieler ließ sich jedoch nicht beirren und kam in seiner ersten Saison wettbewerbsübergreifend auf 31 Einsätze. Am Ende durfte er die griechische Meistertrophäe in den Himmel recken.
Von der Staatsbürgerschaft zur EURO in sieben Monaten
In dieser Saison lief es noch besser. Holebas trug hinten links als Stammkraft zum Erringen des griechischen Doubles bei und spielte in allen Champions-League-Partien für Piräus. Dort traf er unter anderem auf Borussia Dortmund, gegen die er sogar ein Tor erzielte. Am 11. November 2011 folgte dann die Krönung. Der Verteidiger hatte das Interesse des griechischen Verbandes geweckt, weshalb er die Staatsbürgerschaft der Hellenen beantragte, die er am 3. November erhielt. Nur acht Tage später vertrat er über die volle Distanz die griechischen Farben gegen Russland. Seither kamen drei weitere Länderspiele hinzu, wobei er jeweils von Anfang an als Linksverteidiger agierte. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass der Aschaffenburger heute als einer der Hauptakteure die EURO 2012 eröffnet. Nur sechs Jahre, nachdem er in der unterfränksichen Landesliga Nord gespielt hatte. Zu seinen Hauptaufgaben dürfte heute zählen, die Offensivaktionen des für Dortmund spielenden Polen Jakub Blaszczykowski einzudämmen. Er wird es sich aber nicht nehmen lassen, selbst über links Druck nach vorne zu entwickeln.
Holebas‘ Tor in der Champions League gegen Dortmund, gegen die er offensiver agieren durfte:
Aschaffenburger Jungs: Holebas, Ilicevic, Schäfer und Baier
Zwei kleine Anekdoten am Rande: Holebas erster Verein war der FC Südring Aschaffenburg. Hier begann auch Ivo Ilicevic erstmals gegen den Ball zu treten. Hätte sich der für Kroatien spielende Ilicevic nicht kurz vor Beginn der EURO verletzt, dann hätte der kleine Aschaffenburger Stadtteilverein zwei ehemalige Jugendspieler bei der diesjährigen Europameisterschaft bestaunen dürfen. Mit den beiden Bundesligaprofis Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg) und Daniel Baier (FC Augsburg) spielte Holebas zudem als Jugendlicher gemeinsam in der Kreisauswahl. In der Saison 2006/07 trafen sich die drei Aschaffenburger dann bei 1860 München wieder.
Hi Matze, ist zwar momentan nicht aktuell, aber wenn es soweit ist, kannst du ja mal was ueber die Vergabe des Balon d’Or schreiben. Und zwar finde ich es bemerkenswert, wie Barcelona und R.Madrid immer Werbung in eigener Sache machen. Madrid sagt: „Messi hat zwar mehr Tore, aber Ronaldos Tore haben die Liga gewonnen, genau wie es letztes Jahr umgekehrt war, und da hat Messi den Balon d’Or gewonnen.“ Barcelona sagt: „Das mag ja sein, aber Ronaldo hat letztes Jahr „nur“ 50 Tore geschossen, nicht 80, also ist Messi klar Spieler des Jahres oder gar aller Zeiten, zumal er wieder mal Top-Torschuetze der CL war.“ Und so weiter, alles bekannt und nicht sonderlich spannend. Was nun aber interessat waere, ist ein Blick in die Geschichte. Wer sind die Balon d’Or Sieger, weshalb wurden sie gewaehlt, und wer wurde Zweiter? Gab es Kontroversen? Gab es ewige Zweite? Wer ist der „schlechteste“ Balon d’Or, also aus einem Jahr wo es keine ueberragenden Akteure gab und nun mal jemand gewinen musste? Was war die knappste Entscheidung (nach Punkten gemessen)? usw usf…
Beste Gruesse
Nikola