Der gute Herr Messi hat das Rennen also gemacht. So weit, so wenig überraschend. Zum fünften Mal darf sich der trickreiche und treffsichere Argentinier Weltfußballer nennen. Zum ersten Mal allerdings mit tätowiertem Arm. Der Preisträger tritt nicht nur in seine eigenen Fußstapfen, er verlängert zugleich die Privatfehde mit Cristiano Ronaldo ins nunmehr achte Jahr.
Seit 2008 macht die Fußballwelt nur zwei Topfußballer auf diesem Planeten aus. Entweder gewinnt Messi oder eben Ronaldo die Wahl der Sportjournalisten, Nationaltrainer und Nationalmannschaftskapitäne. Die beiden Ausnahmespieler ballern sich mit aberwitzigen Torquoten regelrecht in den Fußballolymp. Dass in diesem Jahr wieder der Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft dran war, galt als ausgemachte Sache. In erster Linie, weil er mit dem FC Barcelona die Champions League gewann und weil er sich in dem bedeutendsten Klubfußballwettbewerb als treffsicherster Spieler präsentierte. Gleichwohl im Verbund mit CR7 und dem dritten Nominierten im Bunde, Neymar. Damit setzt sich eine Tradition fort, die 2007 mit Kaka begann. Seit neun Jahren gewinnt immer der Spieler den Titel des Weltfußballer des Jahres, der zugleich Torschützenkönig in der Champions League wurde. Titel mit der Nationalelf treten demgegenüber in den Hintergrund. Wer Woche für Woche auf Vereinsebene überzeugt und dann auch noch der Champions League mit seinen Toren den Stempel aufdrückt, der bleibt offensichtlich mehr im Fokus als ein Welt- und Europameister Xavi, oder ein Weltmeister aus der DFB-Elf. Zudem handelt es sich bei den beiden Protagonisten um veritable Weltmarken der Werbeindustrie.
Ein Ende des Duells Messi vs. CR7 ist derzeit nicht absehbar. Dafür stehen die beiden noch zu sehr im Saft. Für den Moment hat der Portugiese die Nase vorn. Er rangiert zwar mit Real „nur“ auf Rang 3 der spanischen Liga, führt aber die Torjägerliste in der Champions League zur Halbzeit schon wieder mit aberwitzigen elf Treffern nach sechs Spielen an. Auch in der nationalen Meisterschaft liegt er mit 14 Toren in Schlagdistanz zu Messis Mannschaftskollegen Neymar und Luis Suarez, die beide bislang 15-mal einnetzten. Messi musste hingegen verletzungsbedingt zwischenzeitlich aussetzen und hat noch Nachholbedarf in puncto Torerfolge.