WM-Spieltag 19: Junge Titelträger unter sich

Argentinien darf sich bekanntlich zweimaliger Weltmeister nennen. Der letzte Titelgewinn liegt allerdings schon 28 Jahre zurück. Mit der Schweiz jagt der heutige Konkurrent bislang vergebens einem WM-Titel hinterher. Wobei? So ganz stimmt das nicht. Sowohl Argentinien als auch die Schweiz verfügen über Spieler, die wissen wie man Weltmeister wird.

Die beiden Verbände, die heute in Sao Paulo das vorletzte WM-Achtelfinale austragen, haben im vergangenen Jahrzehnt mit erfolgreichen Junioren-Nationalmannschaften aufhorchen lassen. Die Argentinier taten sich besonders nachhaltig hervor, indem sie innerhalb von sechs Jahren (2001, 2005 und 2007) dreimal einen Weltmeisterjahrgang auf U20-Ebene stellten. Spieler aus den so erfolgreichen Teams stellen heute das Gerüst der WM-Mannschaft Argentiniens.

2005er U20-Weltmeister sind das Herz der argentinischen Nationalmannschaft 
Als einziger aus dem 2001er-Jahrgang ist Maxi Rodriguez (Newell’s Old Boys) übrig geblieben. Der 33-jährige spielt nach mehreren Stationen in Spanien und England wieder in der Heimat, kam seit seiner Auswechslung im ersten WM-Spiel jedoch nicht mehr zum Zug. Sein U20-Nationaltrainer: José Pekerman, der derzeit die kolumbianische Auswahl zu ungeahnten Höhenflügen führt. Aus dem 2005er Siegerteam zählen sechs Spieler zum aktuellen Aufgebot und sie sind das Herz des Teams. Ezequiel Garay (Benfica Lissabon), Pablo Zabaleta (Manchester City), Fernando Gago (Boca Juniors), Lucas Biglia (Lazio Rom) sowie die Stürmerstars Lionel Messi (FC Barcelona) und Sergio Agüero (Manchester City) standen bislang in jeder WM-Partie auf dem Feld, wenngleich Biglia nur minutenweise eingesetzt wurde. Agüero und noch viel mehr Messi bestimmen mit ihrer Torgefährlichkeit über Wohl und Wehe der argentinischen WM-Kampagne. Agüero wird allerdings gegen die Schweiz aufgrund einer Oberschenkelverletzung passen müssen.

Nahezu die gesamte Stammelf der Argentinier besteht aus U20-Weltmeistern oder Olympiasiegern
Er stellt zugleich das Bindeglied zum U20-Weltmeisterteam von 2007 dar, denn aufgrund seines Geburtsjahrgangs durfte Agüero auch 2007 noch einmal mitwirken. Neben ihm agierte damals Angel di Maria (Real Madrid), das Tor hütete Sergio Romero (AS Monaco). Da auch sie zu den Stammspielern der aktuellen Nationalmannschaft zählen, dürften gegen die Schweiz sechs U20-Weltmeister von Anfang an auf dem Platz stehen, mit Agüero wären es sogar sieben gewesen. Sein wahrscheinlicher Vertreter dürfte Ezequiel Lavezzi (Paris St. Germain) sein. Und auch er kann Zählbares vorweisen. Lavezzi feierte mit Romero, Garay, Gago, di Maria, Messi und Agüero Olympiagold in Peking. Javier Mascherano (FC Barcelona) ist gar Doppelolympiasieger, er holte in Peking und in Athen Gold. Mascherano ist unverzichtbarer Arbeiter im Mittelfeld der Südamerikaner, so dass letztlich acht Spieler in der Startelf zu erwarten sind, die bereits einen kontinentalen Titel eingeheimst haben. Umso verwunderlicher ist es, warum Spieler, die bereits früh Erfolge feiern konnten und die heute allesamt bei großen Klubs spielen, so von Messis Geistesblitzen abhängig sind.

Drei Nationalspieler der Schweiz feierten 2009 den U17-Weltmeistertitel
Die Schweiz kann mit einer solchen Fülle an Titelträgern natürlich nicht im Entferntesten mithalten. Doch auch sie stehen nicht mit leeren Händen da. 2009 holten die U17-Junioren der Eidgenossen bei ihrer allerersten WM-Teilnahme gleich den Titel. Aus dem damaligen Team haben es drei Spieler in den WM-Kader der Schweizer geschafft und sind fester Bestandteil ihres Teams. Linksverteidiger Ricardo Rodriguez (VfL Wolfsburg) hat sich in der Bundesliga bereits einen Namen gemacht und fällt durch seine gefährlichen Flanken auf. Eine dieser punktgenauen Vorlagen brachte in Brasilien bereits Zählbares hervor, als er Haris Seferovic (Real St. Sebastian) bediente, der in allerletzter Sekunde zum 2:1-Sieg gegen Ecuador einnetzte. Seferovic sicherte mit seinem Treffer 2009 den 1:0-Sieg im WM-Endspiel gegen Nigeria. Das Trio ergänzt Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach), der damals wie heute das Mittelfeldspiel der Schweizer belebt. Auf dem Weg ins Finale konnten die Schweizer Youngster 2009 das deutsche Team mit Mario Götze (Bayern München) und Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua) ausbremsen. Auch diese beiden mischen mittlerweile auf der großen Weltbühne mit. Eine erneutes Aufeinandertreffen könnte es allerdings erst im Finale geben.

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