Mit Nullnummer in den 1.000er-Klub

Die Lilien empfingen am heutigen Nachmittag die Spielvereinigung Greuther Fürth. Ein wenig erwärmendes Spiel sah am Ende keinen Sieger. Die Lilien beißen sich weiterhin in der Spitzengruppe fest und knackten mit dem Punktgewinn zugleich als 13. Klub die 1.000-Punkte-Marke in der ewigen Zweitligatabelle. 

Die Ausgangssituation
Die Lilien hießen die Gäste auf Fürth als Tabellendritter willkommen. Seit Anfang Oktober nahm der SV 98 immer mindestens einen Punkt aus den Partien mit. Zumeist gegen vor Saisonbeginn höher gewertete Teams, die in der Tabelle ebenfalls oben stehen. Greuther Fürth durfte als Erstligaabsteiger von 2013 und Zweitligadritter von 2014 wieder als Anwärter auf den Aufstieg gesehen werden. Ähnlich wie der Nachbar vom 1.FC Nürnberg, tun sich die Franken als amtierender Tabellenneunter aber noch schwer ins Rollen zu kommen.

Alte Bekannte
Im Kader der Spielvereinigung gab es nach dem in der Relegation gegen den HSV versäumten Erstligaaufstieg ein größeres Stühlerücken. So verließ unter anderem der ehemalige 98er Mergim Mavraj die Kleeblätter zum 1. FC Köln. Sein erstmaliges Gastspiel an alter Wirkungsstätte muss also weiterhin auf sich warten lassen. Zwei aktuelle Greuther haben die Darmstädter in schlechter Erinnerung. Stürmer Kacper Przybylko scheiterte im Mai mit Bielefeld in der Relegation spektakulär an den Lilien. Sein 2:3-Anschlusstreffer in der Verlängerung des Rückspiels hätte den Darmstädtern beinahe den Zahn gezogen, doch Elton da Costa Junior schlug in der Nachspielzeit noch einmal zurück. Co-Trainer der Fürther ist Mirko Dickhaut. Sein letztes Gastspiel am Böllenfalltor absolvierte er im April 2011 als Trainer des KSV Hessen Kassel. Darmstadt 98 drehte ein verrücktes Spiel und gewann noch 3:2. Wenig später war Dickhaut seinen Job los, Kassel vergeigte den sicher geglaubten Aufstieg und die Lilien zogen in Liga 3 ein.

Die beiden Teams nehmen vor dem Spiel Aufstellung.

90 Spielminuten später waren die 1.000 Punkte in der 2. Bundesliga amtlich.

Das Spiel
Trotz ungemütlichem Schmuddelwetters kamen über 11.000 Zuschauer ins überwiegend unüberdachte Böllenfalltor. Sie sahen ein Spiel, in dem Fürth andeutete, dass es über ein besseres Spielerpotential verfügt. Wenig überraschend, bei einem Verein, der seit Jahren zu den arrivierten Kräften der Liga zählt. Die Lilien hielten gewohnt laufstark und giftig dagegen, erarbeiteten sich ein deutliches Plus im Eckenverhältnis, ohne dass jedoch gefährliche Chancen daraus resultierten. Die größte Gelegenheiten hatten über die gesamten 90 Minuten die Gäste. In Halbzeit 1 konnten sie kein Kapital aus einem Durcheinander im Lilien-Strafraum schlagen. Der weitgehend beschäftigungslose Lilien-Keeper Christian Mathenia zeigte sich auf dem Posten und entschärfte eine Doppelchance von Przybylko. Ein Torerfolg von Timo Röcker in Halbzeit 2 wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Ansonsten standen die 98er gewohnt sicher, nach vorne waren sie allerdings schnell mit ihrem Latein am Ende. Hierfür dürfen zwei Gründe ins Feld geführt werden. Zum einen stellen sich die gegnerischen Teams immer besser auf die Spielweise der Lilien ein. Zum anderen fehlt im Offensivspiel zu oft der kreative Impuls aus dem Mittelfeld und Dirk Schuster scheint im Kader keine Alternative zu Dominik Stroh-Engel zu sehen. So lange aber hinten die Null steht (in nunmehr 9 von 16 Partien) und der Aufsteiger Punkt für Punkt sammelt, nimmt Schuster dieses Manko in Kauf.

Ewige Zweitligatabelle vom 06.12.2014 (Quelle: http://www.fussballdaten.de/zweiteliga/ewigetabelle/)

Ewige Zweitligatabelle vom 06.12.2014 (Quelle: http://www.fussballdaten.de/zweiteliga/ewigetabelle/)

Die Jubiläums-Fußnote
Die 98er kehrten im Sommer nach 21-jähriger Abstinenz in die 2. Bundesliga zurück. Bis dahin hatten sie in 17 Zweitligaspielzeiten 974 Punkte gesammelt. Mit dem heutigen Punktgewinn stehen nunmehr 1.000 Punkte auf dem Konto der Südhessen. Für diesen Meilenstein hätte es kaum einen besseren Kontrahenten als Fürth geben können. Die Franken sind unter den aktuellen Zweitligisten der bestplatzierte Verein in der ewigen Rangliste. Mit jetzt 1.370 Punkten schicken sie sich an, den Zweiten Fortuna Köln (1.376 Punkte) zu überrunden. Die Lilien haben in dieser Saison bereits den MSV Duisburg und den 1.FC Saarbrücken „eingesammelt“ und nehmen den ewigen Elften – die SG Wattenscheid 09 – ins Visier, der bei 1.021 Punkten steht. Die ersten Punkte fuhren die Lilien übrigens am 10. August 1974 ein; am 2. Spieltag der Zweitliga-Premierensaison. Willibald Weiss und Karlheinz Schleiter sicherten in den letzten zehn Minuten einen 2:0-Sieg gegen die Stuttgarter Kickers.

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