Inklusive Pokalspiel blieben die Lilien in drei der ersten vier Saisonspiele ohne Gegentor. Dies war gleichbedeutend mit drei Siegen. Ein Fakt, auf den sich aufbauen lässt. Am Sonntag tritt die Truppe von Dirk Schuster beim 1. FC Heidenheim an, ein alter Rivale aus Drittligazeiten. Der Klub von der Ostalb holte sich nach zwei Remis zuletzt in Dresden seinen ersten Dreier.
In 98 Worten (und einem Bild)
Lilien 3 – Duisburg 0. So lautete das Freitagabend-Wohlfühlergebnis am Böllenfalltor. Marcel Heller blühte vor allem in Halbzeit 2 auf, erzielte das Dosenöffnertor und bereitete die beiden anderen Treffer vor. Positiv war, wie sich das Team gegen Ende nicht auf der Führung ausruhte, sondern die sich bietenden Räume nutzte. Dennoch war nicht alles super. Duisburg startete besser ins Spiel und erst als Sukuta-Pasu eine Hundertprozentige für die Gäste liegen ließ, fanden die Lilien richtig in die Spur. Hinten überzeugte Marcel Franke und Neuzugang Johannes Wurtz deutete nach seiner Einwechslung an, dass er eine Option hinter der Spitze sein kann.

Lässt in Zeiten von AfD-Kundgebungen und -Vereinnahmungsversuchen keine Fragen offen: Ein Auszug aus der Vereinssatzung, der beim Spiel gegen den MSV Duisburg verteilt wurde.
Der Kontrahent hat das Wort
Meik ist Mitglied im Studentenfanclub des FCH. Daneben unterstützt er seinen Klub bei den Spieltagsbesuchern mit Sehbehinderung.
Meik, drei Spiele, fünf Punkte, darunter der zuletzt überzeugende 3:1-Erfolg in Dresden. Wie zufrieden bist Du mit dem Saisonauftakt beim FCH?
Ich bin mit dem Saisonauftakt durchaus zufrieden. Fünf Punkte sind ein guter Start. Klar könnte man sagen, dass gegen Bielefeld ein Sieg verdient gewesen wäre und auch gegen Kiel, wo wir fast die gesamte zweite Halbzeit in Überzahl gespielt haben und in der Schlussphase noch eine Riesenchance hatten. Andersrum muss man natürlich auch sagen, dass das Spiel in Dresden anders hätte ausgehen können, wenn das 1:1 nicht aberkannt worden wäre. Also alles in allem gehen die fünf Punkte so absolut klar.
Mit Patrick Schmidt, Goalgetter vom 1. FC Saarbrücken, Niklas Dorsch, hoffnungsvolles Talent vom FC Bayern, und Patrick Mainka, zuletzt Kapitän bei Dortmund II, habt ihr ausnahmslos junge Spieler verpflichtet, die bei euch den nächsten Schritt gehen wollen. Mit solch einer Philosophie seit ihr in den letzten Jahren gut gefahren, oder?
Absolut. Gerade Mainka hat in den zwei Spielen gezeigt, dass er unsere Abwehr durchaus verstärken kann und vor allem von Niklas Dorsch werden wir in dieser Saison noch einiges zu sehen bekommen. Persönlich finde ich die Transferpolitik richtig gut. Ein Nikola Dovedan hat sich letzte Saison schon in den Fokus gespielt und Coach Frank Schmidt scheint diese Saison auch auf Marnon Busch zu setzen. Auch wenn die Spieler vielleicht einmal eine halbe oder ganze Saison zum Ankommen brauchen, so zeigen Schmidt und sein Team zumeist ein gutes Händchen bei den Transfers. Ich höre oft, dass der FCH doch mal mehr Geld für einen „Knaller“ in die Hand nehmen sollte. Die Forderung kann ich so nicht unterschreiben.
Für mich etwas überraschend musste der langjährige Leistungsträger Marcel Titsch-Rivero, am Ende der letzten Saison gehen. Wie haben die Fans darauf reagiert, dass der Sechser keinen neuen Vertrag erhielt?
Mich hat es ziemlich überrascht, dass der Vertrag von Titsch-Rivero im Endeffekt nicht verlängert wurde. Zusammen mit Schnatti, Arne Feick und unserem Fussballgott Sebastian Griesbeck war er wichtiger Teil des Teams. Deshalb fand ich das schon ein wenig schade. Vor allem, da Titsch-Rivero im Moment immer noch vereinslos ist. Dabei hat er Qualitäten, die viele Zweitligamannschaften bereichern würden. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind im Frühjahr erste Verhandlungen über einen neuen Vertrag gescheitert. Danach wurden Robert Andrich und eben Niklas Dorsch geholt. Dass der Verein da keinen Bedarf mehr auf der Position sah, kann ich auch nachvollziehen. Für Marcel find ich es trotzdem schade.
Du hast schon Schnatti, also Marc Schnatterer, erwähnt. Er ist und bleibt ein Phänomen. In drei eurer vier Zweitligaspielzeiten war er an über 20 Toren beteiligt. In den ersten drei Partien dieser Saison hat er schon wieder drei Treffer erzielt. Daneben spielt er gefühlt immer durch und fällt so gut wie nie aus. Was macht ihn so besonders?
Schnatti ist ein Kampfschwein und ein Mentalitätsbiest, jemand der immer 101% gibt, der den Ton angibt und die Mannschaft mitreißen kann. Ich hoffe, dass er uns bis zu seinem Karriereende, und dann weit darüber hinaus, noch erhalten bleibt. Einen Schnatti kann ich mir später sehr gut im Jugendbereich oder Trainerstab vorstellen. Er ist jemand der noch Werte wie Bodenständigkeit, Leidenschaft und Loyalität vermittelt – Werte, die im Fußball heute zu oft fehlen.
Wie tritt der FCH in der Regel zuhause auf? Erstmal Spielkontrolle oder gleich mal Alarm?
Das kann man so pauschal gar nicht sagen. Fest steht nur, dass Frank Schmidt es immer wieder schafft, die Mannschaft sehr gut auf den Gegner einzustellen. Zudem, wir wollen euch Lilien doch unsere Spielgeheimnisse nicht verraten. 😉
Wie bewertest Du aus der Ferne die Entwicklung bei den Lilien, mit denen ihr schon in der 3. Liga häufig aufeinandergetroffen seid?
Wenn ich SV Darmstadt höre, dann denke ich zuerst an Tradition und Leidenschaft. In den letzten Jahren war das für mich immer ein Verein, der mehr über den Kampf als über alles andere gekommen ist und damit sogar in die 1. Bundesliga aufgestiegen ist. Das war eine tolle Leistung. Woran ich aber auch denke, ist die Aktion rund um Johnny Heimes und wie großartig Verein und Fans diese schwierige Situation gehandhabt haben. Das werde ich nie vergessen. Das waren ganz große Emotionen, auch für jemanden wie mich, der sonst mit den Lilien nicht viel anzufangen weiß.
Besten Dank, Meik.
Auf die Ohren
Kai, Mike, Daniel und ich oszillierten am Montagabend zwischen leichter Euphorie und strenger Nüchternheit. Der 3:0-Erfolg gegen Duisburg sah in der letzten halben Stunde wirklich gut aus, aber da waren ja irgendwie auch noch große Teile der ersten Halbzeit und die Lehren der letzten Saison: KLICK.
Jung & …
Während die U17 pausierte, musste die U19 bei der TSG Wieseck ran … und kassierte die erste Niederlage der Saison. Mit 1:3 hatten die Jungs von Ramon Berndroth das Nachsehen und mussten nach dem dritten Spieltag die Tabellenführung in der Hessenliga abgeben. Am kommenden Sonntag heißt es ab 11 Uhr gegen die SG Rosenhöhe aus Offenbach die richtigen Lehren zu ziehen und wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Ebenfalls am Sonntag empfängt die U17 ab 13 Uhr in der Hessenliga die SG Rot-Weiß Frankfurt.
In einem letzten Spiel vor ihrem Saisonauftakt testet derweil die U15 am Samstag gegen ein Team von südkoreanischen Jugendlichen, die unter dem Namen „Bum Kun Cha Awards“ auflaufen. Die südkoreanische Fußballlegende selbst ist im Übrigen in diesen Tagen auch im Lande und – wer weiß – vielleicht ja sogar am Samstag in Darmstadt zu Gast. Es wäre eine Rückkehr zu seiner ersten Profistation in Deutschland.
… verliehen
Beim 2:1-Sieg von Viktoria Aschaffenburg über den VfB Eichstätt blieben Silas Zehnder am vergangenen Freitagabend in der Regionalliga Bayern Einsatzminuten verwehrt.
Am 3. Spieltag der Scottish Premiership musste Jamie Maclaren bei Hibernian Edinburgh im Duell mit dem Aberdeen FC bis zur 76. Minute auf der Bank Platz nehmen. Zehn Minuten später sicherte er seinem Team mit dem Treffer zum 1:1 wenigstens noch einen Punkt.
Julian von Haacke stand nur wenige Tage nach seiner Ausleihe zum SV Meppen in der Drittligabegegnung bei Energie Cottbus von Anfang an auf dem Platz. Nach 67 Minuten räumte er seinen Platz und verfolgte den Last-Minute-Ausgleich seines neuen Teams von der Ersatzbank.
Sein Pflichtspieldebüt für AE Pafos musste derweil am Wochenende Patrick Banggaard verschieben. Die Begegnung des 1. Spieltags bei AEK Larnaka wurde in der zyprischen Eliteklasse prompt verschoben.