Neue Liga, neues Glück? Nach zwei Jahren in der Eliteklasse reihen sich die Lilien wieder in der 2. Bundesliga ein. Wie bei den meisten anderen Klubs, so weiß man auch beim runderneuerten SVD am Saisonbeginn nicht so recht, wohin die Reise gehen wird. Mit Fürth kommt zum Saisonauftakt gleich einmal das Liga-Urgestein ans Bölle.
So sieht’s aus:
Nach der späten Verpflichtung von Artur Sobiech und der ebenso späten Vertragsverlängerung von Hamit Altintop gelten die Lilien bei nicht wenigen Beobachtern als Aufstiegskandidat. Und man hat als SVD-Fan ja selbst den Eindruck, dass der Kader in dieser Saison stimmiger und breiter (wenn nicht gar besser) zusammengestellt wurde als noch vor zwölf Monaten. Die von Torsten Frings verpflichteten Neuzugänge versprechen einen heißen Kampf um die Stammplätze. Nahezu jede Position wirkt gleichwertig doppelt besetzt. Zu den Anwärtern auf einen Platz in der Startelf zählen vom Australier Jamie Maclaren über den aus Nijmegen gekommenen Julian von Haacke bis hin zum Karlsruher Talent Marvin Mehlem fast alle seit Mai verpflichteten Neuzugänge. Über sie sprach ich mit Fans bzw. Bloggern der Vereine, von denen sie zu den Lilien gestoßen sind. Dabei interessierte mich: Was sind ihre Stärken? Wo müssen sie noch zulegen? Was ist ihnen in dieser Saison zuzutrauen? Zum Aufschlauen geht’s hier lang: KLICK.
Torsten Frings hat mit seinem Team allem Anschein nach ganze Arbeit geleistet. Der Fokus lag auf einer Mischung aus erfahrenen Spielern und vielen jungen, aufstrebenden Kickern. Was das Spielsystem anbetrifft, so soll der Ball definitiv mehr laufen, das Team mehr agieren und dominanter auftreten als in den vergangenen Jahren. Und wenn die Eindrücke aus dem Trainingslager nicht trügen, dann scheint der Kader auch charakterlich gut zusammenzupassen. Vor dem Ligaauftakt gegen Greuther Fürth geht der Blick also zuversichtlich nach vorne, oder um im Lilien-Songbuch zu blättern: Die Sonne scheint! Die Fanszene ist jedenfalls mächtig angefixt und das Bölle dürfte am Wochenende im Heimbereich ausverkauft sein.
Doch wie sieht es eigentlich beim Gegner aus Franken aus? Das erzählt mir Jakob.
Das Kontrahent hat das Wort:
Jakob ist Fan der Spielvereinigung. Sein Blog „Fürther Flachpass“ ist aktuell etwas eingeschlafen. Dafür ist er auf Twitter (@tiffaa_) fleißig unterwegs.
Jakob, wie zufrieden bist Du mit der Entwicklung der SpVgg in den letzten zwei, drei Jahren?
Vorab erstmal vielen Dank für das Interview! Ja, die letzten drei Jahre nach dem Abstieg aus der Bundesliga und dem Fast-Wiederaufstieg inklusive Relegation waren nicht so ganz leicht. Es wird eben auch in der 2. Bundesliga für einen Verein mit einem eher geringeren Budget nicht gerade einfacher. Die letzte Saison war aber gerade in der zweiten Hälfte wieder etwas erfolgreicher. Mit Janos Radoki haben wir einen sehr guten Trainer gefunden und mit Platz 8 können wir im Großen und Ganzen zufrieden sein.
Wie verliefen Eure Transferaktivitäten und welche Abgänge tun weh?
Wie immer haben uns gegen Ende einer Saison wieder ein paar Stammspieler verlassen. Marcel Franke und Robert Zulj waren letzte Saison zwei sehr wichtige Spieler, dazu hat uns mit Niko Gießelmann der Spieler verlassen, der am längsten in der Mannschaft war. Aber alles kein Drama, wir sind das als Fans gewohnt. In der Regel verstärken wir uns dann wieder sinnvoll, so auch diese Saison. Mit Nik Omladic haben wir ja sogar einen recht bekannten Namen geholt, dazu kommen noch Spieler wie Philipp Hofmann (aus England) und Maximilian Wittek.
Wie schätzt Du das aktuelle Team im Vergleich zur letzten Saison ein?
Ich glaube, dass wir die Abgänge gut ersetzt haben, vielleicht nicht 1:1, aber im Großen und Ganzen sollte das passen. Wir haben einen guten Mix aus erfahrenen Spielern (Caligiuri, Gjasula), ordentlichen Zweitligaprofis (Berisha, Pinter, Omladic) und auch ein paar hoffungsvolle Talente aus der eigenen Jungend (Raum, Schad, Sontheimer). Ein kleines Fragezeichen darf man hinter unsere Stürmer machen – da muss sich im Vergleich zur letzten Saison ein bisschen was tun.
In welcher Tabellenregion würdest Du Dein Team dann in der als sehr ausgeglichen geltenden 2. Bundesliga einsortieren?
Ich denke wir landen wieder im oberen Tabellenmittelfeld.
Mit welcher Taktik dürfte Greuther Fürth am Böllenfalltor antreten?
Letzte Saison hat Radoki mit Dreierkette gespielt. Es häufen sich aber die Anzeichen, dass wir nun wieder klassisch mit vier Mann in der Defensive spielen werden. Ansonsten dürfte es wie letzte Saison wieder das oberste Ziel sein, hinten sicher zu stehen und das Mittelfeld zu kontrollieren.
Wie bewertest Du den Kader der Lilien?
Kevin Großkreutz ist natürlich ein interessante Verpflichtung. Ansonsten bin ich sehr gespannt, wie gerade Darmstadt das Umschalten von der Bundesliga auf 2. Liga hinbekommt. Ich denke aber, dass euer Kader doch ganz gut ausschaut.
Jakob, besten Dank für Deine Aussagen.
Auf die Ohren: Der aktuelle Lilien-Podcast
Saisoneröffnung, Fulham-Testspiel und erwartete Startelf: Kai, Christian, Daniel und ich liefen uns am Montagabend verbal warm für den Saisonauftakt gegen Fürth. Obwohl Mike bei der Aufnahme verhindert war, tippte er in der 48. Aufnahme unseres kleinen Podcast-Stammtischs zum ersten Mal mit. Und prompt warf er sämtliche Skepsis über Bord. Hört einfach rein: KLICK
So in der Rückschau war das schon kein schlechter Kader 14/15. Bis auf „Exe“, „Stegi“ und DSE spielen alle entweder erst- oder zweitklassig. Kam mir damals nicht zwingend so vor…