Eine Saison wie ein Blauer Brief – die Lilien 2017/18

Die Saison 2017/18 ist vorbei. Als Lilienfan kann man nur erleichtert seufzen: Gott … sei … Dank! Erst auf den allerletzten Drücker hat der SVD den Blauen Brief weitergegeben, den er lange Zeit verdientermaßen in Händen hielt. Eine Spielzeit, in der zuerst alles zu passen schien, dann lange Zeit überhaupt nichts mehr, hielt zum Schluss die ersehnte Pointe bereit: Vom 32. auf den 34. Spieltag sprangen die 98er von Platz 17 auf Platz 10. Durch zwei Partien, die unter normalen Umständen nicht sechs, sondern null Punkte hätten bereithalten müssen. Doch der Reihe nach:

Der 20. Juli 2017 war ein warmer, sonniger Donnerstag und als Lilienfan hatte man ein richtig gutes Gefühl. Ach was, man hatte ein überragendes Gefühl! Soeben war Hamit Altintop bei der Saisoneröffnung als allerletzter Spieler aus den Katakomben getreten. Im neuen Lilientrikot! Das ohnehin schon feierlich gestimmte Bölle geriet in Extase. Der Routinier hatte sich tatsächlich dazu durchringen können, ein weiteres Jahr beim SVD dranzuhängen. Am selben Tag stieß zudem Angreifer Artur Sobiech mit reichlich Bundesligaerfahrung zu den 98ern. Schlagartig zählten die Lilien zum Kreis der Spitzenteams (so dachte nicht nur ich). Insgeheim dürften die SVD-Verantwortlichen von einem Angriff auf die vorderen Plätze geträumt haben. Das Gefühl, dass in dieser Saison mächtig viel geht, befeuerte fünf Wochen später die Rückkehr von Felix Platte. Da passte es doch wunderbar ins Bild, dass sich die Lilien am darauffolgenden Wochenende auf Tabellenplatz 2 schoben.

CUT!

Der 9. Februar 2018 war ein ungemütlicher und nasskalter Freitag. Im Verlauf des Abends sollte die Stimmung der Lilienfans auf unter Null fallen. Kurz vor 20 Uhr zappelte der Ball mal wieder im Netz der 98er. Soeben hatte Fabian Holland in Bochum eine Flanke formvollendet und unbedrängt zum 1:2 ins eigene Tor geköpft. Zwischen der vermeintlich erlösenden Führung durch Romain Brégerie und dem Fauxpas lagen gerade einmal acht schwarze Minuten. Die Lilien verloren bei einem bis auf die Knochen verunsicherten Kontrahenten und Tabellennachbarn wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Nach einer beispiellosen Negativserie war der SVD Anfang Februar auf Platz 17 angelangt. Das Bild des am Boden liegenden Fabian Holland, der den entgeistert dreinblickenden Daniel Heuer Fernandes anstarrte, hatte allen voran eins: Symbolcharakter. Nichts ging mehr. Die 98er hatten nicht nur ihr Selbstvertrauen verloren, sondern zwischenzeitlich auch Coach Torsten Frings. Der Hoffnungsträger war im Dezember am Ende mit seinem Latein gewesen und vor die Tür gesetzt worden. Doch auch unter Dirk Schuster hatte sich partout kein Trainereffekt einstellen wollen. Nach Bochum setzte es weitere Niederlagen gegen Bielefeld und Kaiserslautern. Die 3. Liga rüttelte mächtig an den Stadiontoren des Böllenfalltors und begehrte Einlass.

CUT!

Der 13. Mai 2018 war ein trüber, aber beileibe kein schlechter Sonntag. Angekündigt waren lokale Unwetter mit Hagelschlag. Dass sie beim Saisonausklang gegen Aue ausblieben, hätte nicht beispielhafter für die zu Ende gehende Saison sein können. Der Trainereffekt, er hatte sich doch noch eingestellt. Ende Februar begann irgendetwas, was sich nicht so leicht erklären lässt. Angefacht vom Support der Fans, holten die 98er in Unterzahl einen Punkt gegen Heidenheim und sie sollten bis zum Saisonende mit dem Punkten nicht mehr aufhören. 18 Zähler aus zehn Partien hatten den SVD vor dem letzten Saisonspiel erstmals seit November aus der Abstiegszone geführt. Nun galt es den Sack zuzumachen. Doch die Mannschaft zeigte Nerven. Schon in der Vorwoche hatten die Lilien in Regensburg nicht gerade überzeugt. Obwohl sie nach der Pause phasenweise überrannt wurden, gewannen sie auf wundersame Weise mit 3:0. Auch gegen Aue spielte nur der Kontrahent, obwohl dessen Ausgangssituation im Abstiegskampf genauso trügerisch war. Dass die 98er trotz 0:14 Ecken und dank einiger Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns sogar noch mit 1:0 gewannen, ließ beinahe Fremdschämpotenzial aufkommen. Ein Happy End mit Schnappatmung. Das Gefühl der Stunde war: Erleichterung!

Doch schauen wir noch einmal genauer auf wichtige Aspekte der so verrückten Saison:

Die Kaderzusammenstellung

Torsten Frings hatte zu Saisonbeginn Spieler verpflichtet, die ihre Stärken im Spiel mit dem Ball haben (so dachte ich). Vergleichsweise junge Spieler wie Marvin Mehlem, Orrin McKinze Gaines II, Jamie Maclaren, Romuald Lacazette, Julian von Haacke und Felix Platte wurden verpflichtet und nicht nur geliehen, wie es am Bölle lange Usus war. Mit Altintop, Jan Rosenthal und Sobiech blieb eine Menge Bundesligaerfahrung erhalten oder kam neu hinzu. Die Zeit der Leihspieler schien vorbei. Es war an der Zeit etwas aufzubauen. Es war an der Zeit das Spielen zu entdecken. Es war an der Zeit eine gewisse Dominanz aufs Feld zu bringen (so dachte ich jedenfalls, und ich war für das Experiment nur zu bereit).

Der anfängliche Jubel über die Vertragsverlängerung von Hamit Altintop erwies sich jedoch als voreilig. War der Stratege in der Bundesliga noch der Lichtblick bei den Lilien, so kam er in Liga 2 überhaupt nicht zurecht. Ihn ohne Trainingsvorbereitung zum Fixspieler zu machen, erwies sich als Bumerang. Altintop verschleppte das Spiel mehr, als dass er es zielstrebig prägte. Symptomatisch das Vertändeln des Balles vor dem Gegentreffer in Aue am Ende der Hinrunde. Die 0:1-Niederlage bedeutete zugleich das Ende für Frings auf der Trainerbank. Dass Altintop mit seiner letzten Ballberührung im Liliendress einen glücklichen Punkt bei Greuther Fürth erzielte, war ein einsames Ausrufezeichen seiner zweiten (Halb)Spielzeit in Darmstadt. Doch er entpuppte sich nicht als das einzige Missverständnis der Saison.

Wähnte man sich zu Saisonbeginn noch mit einem Überangebot auf der Doppelsechs und im Sturmzentrum, so erwiesen sich beide Positionen im Saisonverlauf als Schwachstellen. Wilson Kamavuaka, Yannick Stark, Peter Niemeyer und eben Altintop, von Haacke und später Slobodan Medojevic lauteten die Kandidaten für die Mittelfeldabräumer und Umschaltspieler vor der Abwehr. Am beständigsten agierte noch Yannick Stark. Einen wirklichen Maschinenraum im SVD-Spiel suchte man hier jedoch bis zum Schluss vergeblich. Zum Ende hin bildete gar der auf dem Flügel beheimatete Tobias Kempe den offensiveren Part der Doppelsechs. Noch Fragen?

Im Sturmzentrum fanden sich in der Saisonvorbereitung mit Terrence Boyd, Jamie Maclaren und Roman Bezjak drei Angreifer im Kader, denen auf den letzten Drücker Sobiech und Platte vor die Nase gesetzt wurden. Für ein Spielsystem, dass weder bei Frings noch bei Schuster auf zwei Stürmer ausgerichtet war, bedeutete das definitiv eine unkluge Unwucht. Dass mit Maclaren und Bezjak die mutmaßlich beweglichsten Stürmer im Winter gingen, durfte bei dem Stroh-Engel- und Wagner-Coach Schuster nicht verwundern. Dass letztlich Platte, Boyd und Sobiech mit elf Treffern die gleiche Anzahl an Treffern auf sich vereinten wie Kempe, spricht Bände.

Und dann ist da noch Kevin Großkreutz. So richtig warm geworden ist der ehemalige Nationalspieler am Bölle nie. Zunächst offensiver aufgestellt und mit der ein oder anderen guten Partie, agierte er unter Schuster als überaus defensiv ausgerichteter Außenverteidiger, der sich primär darauf verlegte, seine Seite zuzumachen. In den letzten drei Partien war er dann nicht mehr in der Startelf. Eine unauffällige Spielzeit des gedachten Führungsspielers, der er auf dem Feld nicht war.

Das Spielsystem

Tja, welches Spielsystem ist man da geneigt zu sagen? Waren insbesondere die ersten Saisonspiele noch klar von drückendem, aber nicht gerade zwingendem Ballbesitzspiel geprägt, so kam der September, in dem die Lilien ihre defensive Linie verloren. Immerhin verstanden sie es noch einige Partien mit viel Wucht und Wille zu drehen. Doch spätestens im Oktober deckten die Kontrahenten die Schwächen des SVD-Systems unter Frings auf: Die Mannschaft stand mit langsamen Defensivspielern zu hoch, so dass sie sehr anfällig für Schnittstellenpässe in die Tiefe waren, die das Mittelfeld zu oft nicht unterbinden konnte. Insbesondere Nürnberg nutzte dies im Flutlichtspiel am Bölle erbarmungslos aus. Zudem erwies sich das Spiel der Lilien als nicht sonderlich pressingresistent und mündete entweder in direkten Ballverlusten, oder in schlechtem Passspiel. Das Ende der Ära Frings erlebte dann eine Mannschaft, die in ihrem Spiel kaum noch Sicherheit verleihende Automatismen fand. Beispielhaft seien die grauenhaften Darbietungen gegen Sandhausen (1:2), Regensburg (0:1) und Aue (0:1) genannt. Das Offensivspiel erwies sich gegen kompakt und leidenschaftlich verteidigende Kontrahenten harm- und ideenlos. Schmerzlich wurde ein flinker Außenstürmer vom Format eines Marcel Heller vermisst, der wenigstens durch Einzelaktionen etwas bewirkt hätte.

Wenig überraschend stabilisierte Schuster das Team in der Defensive. Jedoch fand sein Team unter ihm – bis auf wenige Ausnahmen – kaum einmal die richtige Balance zwischen kompakter Verteidigung und überzeugend vorgetragenem Angriffsspiel. Im eigenen Ballbesitz blieb vieles Stückwerk. In einer Liga, in der Engmaschigkeit, Wille und Umschaltspiel Trumpf sind, sahen die Lilien immer wieder erschreckend alt aus. Selbst in den Duellen gegen die Aufsteiger aus Regensburg, Duisburg und Kiel wirkte das jeweils andere Team spielerisch planvoller und überzeugender. Bei den Lilien waren die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen häufig nicht gut aufeinander abgestimmt. Die Angreifer erhielten zu wenig Unterstützung von hinten und fanden sich oft genug auf verlorenem Posten wieder. Die von Schuster immer gerne zitierten Nadelstiche, sie gab es bei den Blau-Weißen zu selten zu bestaunen. Ungeachtet seiner Vollstreckerqualitäten war Kempe im Spielaufbau wenig effizient. Immer wieder trennte er sich zu spät vom Ball. Joevin Jones – ein Neuzugang und Lichtblick der Rückrunde – hätte mit seinen Fähigkeiten deutlich mehr Unruhe in der gegnerischen Abwehr stiften können, wenn er häufiger entschlossen den Weg nach vorne gesucht hätte. Mehlem, Rosenthal oder Dong-Won Ji verstanden es als mutmaßlich kreative Spieler nur selten, die Angreifer in Abschlussposition zu bringen. Wie schon erwähnt, fehlte es dem Spiel der 98er an Tempo. Sandro Sirigu, der dies mitbringt, wurde von Schuster für eine defensivere Ausrichtung geopfert und erst in den letzten Spielen gebracht. Ohne Tempo und Überraschungsmomente lassen sich die Kontrahenten in Liga 2 aber kaum auseinanderdividieren. Das Flügelspiel muss überzeugender werden und mehr Gefahr heraufbeschwören, wenn der SVD auf einen kompakten Defensivverbund trifft. Und dazu zählen auch und gerade die mit nach vorne schiebenden Außenverteidiger.

Die Verletzungen

Allen voran drei Verletzungen entpuppten sich rückbetrachtend als schwerwiegend. Der Ausfall des überragenden Keepers Daniel Heuer Fernandes im Oktober und November fiel mit dem Absturz in der Tabelle zusammen. Man darf davon ausgehen, dass ihm keine vier Gegentreffer gegen Nürnberg und kein Lapsus in Braunschweig unterlaufen wäre. Auch das 0:1 in Berlin hätte er wohl eher nicht verschuldet. Nahezu zeitgleich fiel auch Kempe aus. Seine Torgefahr (11 Tore, 7 Vorlagen) fehlte und machte sich negativ bemerkbar. Und dann gibt es da noch Peter Niemeyer. Spielerisch hilft er dem Team kaum weiter, aber er gibt dem Spiel der 98er eine gewisse Stabilität und Mentalität. Er stand beim 1:0 gegen Fürth über 90 Minuten auf dem Platz, genauso wie beim 1:0 gegen St. Pauli. Gegen Duisburg spielte er 78 Minuten und ging noch vor dem entscheidenden Gegentreffer vom Platz. Den Rest der Saison fehlte er verletzungsbedingt. Mit ihm kassierten die Lilien in über 250 Minuten nur einen Gegentreffer und lagen nie zurück. Seine Einwechslung in der Nachspielzeit gegen Aue fällt wohl in die Kategorie vielumjubelter Abschiedseinsatz.

Die Serien

Man sollte meinen, dass ein Team, das aus den ersten sechs Partien und aus den letzten elf Begegnungen zusammen 34 Punkte holt, das Zeug zum Aufsteiger hat. Wenn das gleiche Team allerdings aus den dazwischenliegenden 17 Partien nur 9 Punkte einfährt, dann spricht wiederum alles für einen Absteiger. Diese Serien sind völlig aberwitzig und stehen exemplarisch für diese ach so denkwürdige Saison.

Die Lichtblicke

Sobald Kempe auf dem Platz stand, war er an 43 Prozent aller Treffer beteiligt: Ein überragender Wert. Heuer Fernandes war zwischen den Pfosten der personifizierte Klassenerhalt. Phantastisch in seinen Reflexen, sicher bei hohen Bällen und zu Saisonbeginn fast schon ein elfter Feldspieler, kürte ihn der kicker zum notenbesten Zweitligaspieler der Saison. Einzig seine langen Bälle dürften noch zielgerichteter an den Mann kommen. Und wer hätte gedacht, dass ich das schreiben würde? Auch Holland ist nicht zu unterschlagen! Im Paket mit dem ballsicheren und flinken Jones bildete er in der Rückrunde eine solide linke Außenbahn. Klar, auch Holland hatte seine schlechten Spiele und die aus dem Halbfeld geschlagenen Flanken machen einen wahnsinnig. Aber: Der linke Außenverteidiger hatte seinen Anteil am Turnaround. Das 2:0 in Dresden bereitete er gefühlvoll vor. Das anschließende Remis gegen Ingolstadt „erschwalbte“ er sich im gegnerischen Strafraum. Der Punkt gegen Braunschweig resultierte aus einem an ihm verursachten Strafstoß und den 3:1-Sieg gegen Union Berlin leitete er unwiderstehlich und höchstpersönlich mit seinem ersten Tor seit über drei Jahren ein. Allesamt wichtige Zwischenschritte auf dem Weg zum Klassenerhalt.

Last but not least: Die Fans! Man kann sich kaum einen Profiklub vorstellen, in dem das Umfeld so ruhig geblieben wäre wie am Bölle. Angesichts der positiven Stimmung zu Saisonbeginn und des dann beispiellosen Niedergangs mit überschaubaren Leistungen, ist es nicht selbstverständlich, dass es keinen Riss zwischen Fans und Mannschaft gab. Aber: Die Fans pfiffen und buhten nicht, sie unterstützten ihr verunsichertes Team bedingungslos bis zum Schluss. Das Präsidium honorierte dies mit einem offenen Brief nach Saisonende. Wohl dem, der solche Fans hat, die in turbulenten Zeiten keine weitere Unruhe erzeugen!

Und jetzt?

Der Kader wird ein anderes Gesicht annehmen müssen. Trotz aller Mentalität, die die Mannschaft zeigte, sie ist nicht stimmig zusammengestellt und verfügt über zu wenige Leistungsträger. Auch wenn die Anzahl der Gegentore in der Rückrunde rapide abnahm, so darf das Defensivverhalten noch sattelfester werden. Gegen Nürnberg und Regensburg feuerten die beiden Kontrahenten zusammen 50 (!) Schüsse auf das Tor von Heuer Fernandes ab. Dass die beiden abschließenden Partien in Regensburg und Aue mit 4:0 Toren und sechs Punkten endeten, davon sollte sich niemand blenden lassen. Das Spielglück in diesen Partien war irre und das kann man nun mal nicht auf ewig konservieren. Das wird noch deutlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass der SVD in der abgelaufenen Spielzeit viermal das Aluminium traf, während dies die Kontrahenten 16-mal taten.

Die mangelnden Lösungsansätze im Spiel der Lilien zeigt sich an den Spielverläufen. Unter Frings gerieten sie zwölfmal mit 0:1 in Rückstand und auch unter Schuster erzielte der Kontrahent noch achtmal das erste Tor. Während das Team unter Frings immerhin noch elf Punkte nach Rückstand sammelte, sprangen bei Schuster nur noch fünf Pünktchen (darunter drei Remis dank Strafstößen) heraus. Ein Spiel drehen konnte der SVD nach der Winterpause überhaupt nicht mehr.

Womit wir bei der wenig überzeugenden Handschrift im Spiel nach vorne wären. Hier bedarf es eines mit Überzeugung vorgetragenen Plans, der aber auch einen Plan B beinhaltet. Ist beides nicht gegeben, werden es die Kontrahenten leicht haben, gegen die Lilien zumindest nicht zu verlieren. Die erfolgreichen Schuster-Jahre basierten auf treffsicheren Stürmern wie Dominik Stroh-Engel und Sandro Wagner. Felix Platte hat das Zeug, in deren Fußstapfen zu treten, wenn er sich auf Torabschlüsse konzentrieren könnte und nicht immer wieder von der Mittellinie mit dem Ball am Fuß Anlauf nehmen muss. Dass die Lilien unter Schuster im Gesamtpaket arg zurückgezogen agierten, lässt sich mitunter an den Abseitsstellungen ablesen. Liefen Platte, Sobiech & Co. unter Frings noch 39-mal ins Abseits, so taten sie dies im defensiveren System Schuster nur noch 20-mal.

Es muss also ein überzeugender Reset des Kaders und im Spielsystem der Lilien her. Andernfalls halten sie 2018/19 bis zum Ende der Saison den Blauen Brief in der Hand. Und das will in und um Darmstadt nun wirklich niemand.