Na das wird aber auch mal wieder Zeit, dass RB Leipzig am Böllenfalltor vorbeischaut. Während der SVD 2015 den Durchmarsch in die Bundesliga schaffte, drehte der prominente Mitaufsteiger noch eine „Ehrenrunde“ in Liga 2. Nun kreuzen sich die Wege der beiden ungleichen Klubs zum fünften Mal. Die Lilien mutieren damit zum „Dauerrivalen“ der Leipziger, denn gegen nur wenige Vereine durften die Sachsen so häufig im Ligaspielbetrieb antreten. Kein Wunder, dass mit Matthias der Rotebrauseblogger zum zweiten Mal in meinem Blog zu Wort kommt.
So sieht’s aus:
Entspannt. Obwohl, gab es da nicht noch ein DFB-Pokal-Spiel gegen einen Viertligisten? Argh! Im Pokal bekleckerte sich das Team am Mittwochabend bei Astoria Walldorf überhaupt nicht mit Ruhm. 0:1 hieß es am Ende gegen den Underdog, der die Lilien immer wieder vor Probleme stellte und nicht so recht zur Entfaltung kommen ließ. Das darf nicht passieren, keine Frage. Von einem Bundesligisten darf man über 90 Minuten überzeugende Lösungen erwarten, doch die gab es nicht. Gerade den DFB-Pokal, der vor noch nicht allzu langer Zeit (überlebens)wichtige Einnahmen generierte, darf das Team nicht so abschenken. Es bleibt ein unschönes Gefühl zurück. Erst recht, wenn man bedenkt, dass es schon seit Urzeiten nicht mehr so einfach war, im DFB-Pokal zu überwintern. Ein Zusatzsümmchen hätte es obendrein gegeben. Ab jetzt also bitte wieder Bundesliga-Modus!
Am besten mit dem von den bisherigen Heimspielen. Am vergangenen Samstag bot der SVD gegen den VfL Wolfsburg eine richtig überzeugende Vorstellung. In der PK vor dem Spiel hatte Norbert Meier gefordert, sein Team solle kompakt stehen und gut umschalten. Gesagt und tatsächlich getan. Doch es gab drei begünstigende Faktoren für das erfolgreiche Spiel. Die Gäste hatten anfänglich mehr vom Spiel und kontrollierten das Geschehen auf dem Platz. Doch sie gingen nicht ins Risiko. Sie waren damit zufrieden, den Ball laufen zu lassen, ließen Zielstrebigkeit und Tempo vermissen. Mit dieser Herangehensweise machten sie es den tief stehenden Lilien leicht. Während der SVD vor Wochenfrist in Mainz vom Start weg überhaupt nicht mit dem druckvollen Offensivspiel der Mainzer zurecht kam, konnte er sich gut auf verwaltende Wolfsburger einstellen und Sicherheit gewinnen. Als sich Jeffrey Bruma nach 24 Minuten mit Rot selbst aus dem Spiel nahm, trat der zweite Faktor ein: Überzahlspiel. Gefolgt von Faktor drei: Sofortige 1:0-Führung! Den aus dem Platzverweis resultierenden Freistoß zirkelte Änis Ben-Hatira sehenswert ins Netz.
Der Treffer und die Überzahl gaben den Lilien das Selbstvertrauen offensiv Akzente zu setzen. Die Lilien schwangen sich leidenschaftlich und zielstrebig zur – für mich – besten Heimleistung nach dem Wiederaufstieg auf. Leider zunächst ohne das notwendige Abschlussglück. Selbst der überraschende Ausgleich durch Mario Gomez warf die Lilien aber nicht aus der Bahn. Mit großer Willenskraft legten sie nach und Wolfsburg holte sich eine verdiente Niederlage ab. Kein Wunder, dass die Stimmung am Bölle bestens war. Die neue Südtribüne, in wenigen Wochen auf Stahlrohrbasis aus dem Boden gestampft, entpuppte sich als Stimmungsmacher. Mit der im November folgenden Nordtribüne könnte ein stimmungsvolles Ensemble entstehen.
Am Samstag kommt nun RB Leipzig. Der Aufstieger surft seit Saisonbeginn auf einer Erfolgswelle: Ungeschlagener Tabellenzweiter! Die gemeinsamen Duelle in Liga 3 und 2 waren stets eng. Die auch damals besser besetzten Leipziger taten sich immer schwer mit dem defensiven und physischen Lilien-Spiel. Norbert Meier wird einen Teufel tun und den Gästen die von ihnen geliebten Räume geben. Hinten verdichten und nach vorne schnell ausschwärmen. Das dürfte wieder das Mittel der Wahl sein. Einiges spricht dafür, dass sich die Startelf aus dem Wolfsburg-Spiel beweisen darf. Das werden Antonio Colak, Peter Niemeyer sowie Marcel Heller nicht gerne hören. Gerade Niemeyer und Heller waren noch zu Saisonbeginn nicht aus der Mannschaft wegzudenken. Noch schlimmer ergeht es Mario Vrancic und Artem Fedetskiy, die sich aktuell nicht einmal in den Bundesliga-Kader zu spielen vermögen. Meier hat also die Qual der Wahl und sein Team merkte gegen Wolfsburg, wie sie ein Spiel in die richtigen Bahnen lenken kann. Daneben ist der Abstand auf die direkten Abstiegsplätze auf sechs Punkte angewachsen und RB geht als klarer Favorit ins Spiel. Ergo: Die Lilien können ihre Underdog-Rolle vor lautstarken Fans nach Lust und Laune ausleben!
Der Kontrahent hat das Wort:
Matthias steckt hinter dem Blog www.rotebrauseblogger.de und er hat mit seiner Seite etwas Tolles geschafft: den Sprung vom Blogger zum Teilzeit-Journalisten der Mitteldeutschen Zeitung … Glückwunsch!
Matthias, RB muss nach Darmstadt. Wie ist es, endlich mal auf einen Kontrahenten zu treffen, zu dem schon fast so etwas wie eine gewachsene Rivalität besteht?
Leider habt ihr Dirk Schuster und mit ihm auch seine leicht extreme, aber wirkungsvolle Spielweise gehen lassen. Zudem hat sich Holger Fach kürzlich positiv zu RB Leipzig geäußert. So macht das alles natürlich keinen Spaß mehr. Im Ernst, für mich persönlich hat das Jahr Pause ein wenig Abstand gebracht. Wobei ich natürlich trotzdem mit einem ‚Ausgerechnet in Darmstadt muss die erste Saisoniederlage nun wirklich nicht sein‘ anreisen werde. Spätestens, wenn man am Böllenfalltor die Stufen im Gästeblock hoch oder runter krabbelt, ist das Gefühl sowieso wieder da. Generell ist es mir aber eher egal, wer auf der anderen Seite der Gegner ist, da bin ich ziemlich ignorant. Wenn man die Leipziger Fans als Ganzes nimmt, ist es jedoch im Vergleich mit anderen Klubs schon noch eine sehr spezielle und reizvolle Geschichte mit Darmstadt. Wie schön oder unschön das ist, darf jeder selbst für sich bestimmen.
RB und die Lilien sind die zwei Gegenpole der Liga. Die Lilien passen von ihrem ganzen Umfeld so gar nicht in die Hochglanzwelt der Bundesliga. RB wird hingegen von vielen als das andere Extrem gesehen, bei dem ein Unternehmen die Seele des Fußballs (ver)kauft. Wie blickst Du aus der Perspektive des geplanten Überfliegerklubs auf die Lilien?
Dirk Schuster schien mir bei euch immer so etwas wie ein Jackpot zu sein. Er hat aus einem Verein am Boden binnen kürzester Zeit eine Mannschaft geformt, die sogar in der Bundesliga die Klasse halten kann und auch ein zusammengebrochenes Faninteresse reaktiviert. Das ist in Wunderdimensionen schon ein relativ großes. Auch wenn ich mit Schusters Art immer gefremdelt habe (bzw. es unterschiedliche Facetten gab, von denen ich manche mochte und manche nicht) und die Art und Weise des Erreichens von Spielergebnissen eben war wie sie war, hatte ich doch immer großen Respekt vor der erfolgreichen Arbeit.
Was aus Leipziger Perspektive beim Blick auf Darmstadt oft auffiel, war die Einigkeit zwischen Klub, Fans, Medien und Stadt in Bezug auf RB Leipzig. Klar sind Darmstadt und Leipzig in sehr vielen Facetten unterschiedlich, aber der demonstrative Stolz auf die tolle Aufstieg-aus-derAsche-Story – gerade wenn es gegen Leipzig ging – bei gleichzeitigem Stapeln von Klischees über den Gegner, wirkte immer seltsam, weil der Erfolg eher zufällig mit einem neuen Trainer und nicht über großartige Vereinsarbeit und Vereinsstrukturen wie – sagen wir – in Freiburg kam. Also der Erfolg ähnlich zufällig über Darmstadt kam wie über Leipzig (bei den einen über einen Glücksgriff, bei den anderen über Geld). Davon ab ist es schön, dass es solche Märchen gegen die Logik gibt und ihr das erleben durftet und dürft. Es gibt ja nicht viele Menschen, die ihren Verein auf so einem Weg hautnah begleiten konnten.
Letztlich ist halt die Frage, wie sehr man den aktuellen Erfolg dazu nutzt, den Klub nachhaltig gut aufzustellen. Vom Stadion über Trainingsmöglichkeiten über den Nachwuchs bis hin zu den Verantwortlichen im sportlichen Bereich. Aus der Ferne wage ich nicht zu beurteilen, wie weit man auf diesem Weg ist. Eine gewisse Skepsis angesichts der neuen sportlichen Leitung mit Fach und Meier bleibt. Aber wo, wenn nicht in Darmstadt kann auch das gut ausgehen.
Heute undenkbar, aber was wäre, wenn auch Red Bull einmal nicht mehr finanziell aus dem Vollen schöpfen kann und sein Engagement in Leipzig überdenken muss. Ist es für dich nicht beunruhigend am Tropf(en) eines einzigen Geldgebers zu hängen?
Ich fände es beunruhigend, wenn das Thema niemand auf dem Schirm hätte. Der Versuch ist ja schon da, die Einnahmeseite breiter aufzustellen. Das gelingt natürlich per se immer stärker über Fernseh- oder Stadioneinnahmen, soll aber auch über Sponsoren hergestellt werden. Ziel der Vereinsführung ist es, den Anteil von Red Bull am Jahresetat auf 30% zu drücken. Wie realistisch das auch immer ist und wovon man die 30% auch immer rechnet. Beunruhigend ist das für mich alles eher weniger, weil das voraussetzen würde, dass ich mir RB Leipzig nur als in der oberen Bundesliga-Hälfte konkurrenzfähiges Team denken kann. Ich kann persönlich die Einnahmeseite schwer beeinflussen, kann aber auch mit sportlich kleineren Brötchen leben. Man wird sehen, was passiert, falls Red Bull irgendwann nicht mehr in dem Maße Geld ausgeben kann oder will. Zumindest hat man bis dahin erst mal eine sportliche Infrastruktur aufgebaut, die es vorher in der Stadt nicht gab und die es ohne einen externen Anschub auf lange Sicht nie gegeben hätte.
Wie bewertest Du die Animositäten gegen RB? Differenzieren Gästefans zwischen dem Verein und euch als Anhänger, oder werdet auch ihr offen angefeindet?
Keine Ahnung, ob man das pauschalisieren kann. Die meisten Äußerungen gehen schon in die Richtung, dass man was gegen den Verein hat und nicht gegen die Fans. Bei 1860 gab es aber auch mal anderslautende Banner und die ‚Ihr seid doch nur Konsumenten‘-Argumentation (wie sie ja auch bei euch im „Hoch & Weit“-Lilien-Podcast in der letzten Folge gepflegt wurde: LINK) geht in eine ähnliche Richtung, RB-Fans das Fan-Sein abzusprechen. Die letzten Jahre seit dem Zweitligaaufstieg fand ich in Leipzig mit Gästefans eigentlich abgesehen von ein bisschen Fangesangsfolklore meist eher entspannt. Hängt halt immer ein bisschen davon ab, gegen wen man gerade so spielt. Offene Anfeindungen gibt es entsprechend, aber eher von kleineren Gruppen. Gerade in der Bundesliga wächst die Gruppe derer, die mit Gegen-RB-Sein nichts anfangen kann, enorm an, weil die vielleicht nicht mit jedem Aspekt von Fanbefindlichkeit vertrauten Personen eine viel größere Gruppe ausmachen als zum Beispiel in der 3. Liga.
Kannst Du ausmachen, ob RB Leipzig inzwischen auch außerhalb des Leipziger Großraums eine nennenswerte Anhängerschaft hinzugewinnt? Wie setzt sich etwa der Fanblock bei Auswärtsspielen zusammen?
Es ist schon immer noch so, dass die Mehrzahl der Leute, die zu Auswärtsspielen fahren, aus Leipzig und der direkten Umgebung kommen. Aber wie auch schon in der Vergangenheit gibt es immer einen Anteil an Leuten, die als Ex-Leipziger Auswärtsspiele vor ihrer Haustür besuchen. Der Anteil ist naturgemäß nach sieben Vereinsjahren nicht extrem hoch. Gerade im Vergleich zu einem Verein wie Lok, der bundesweit noch viele verstreute Fans hat, die in den letzten 25 Jahren Leipzig verlassen haben. Es kommt immer auch ein bisschen auf die Region an. In südlicheren oder auch nördlicheren Gefilden (Berlin, Hamburg) findet man nach meinem Gefühl schon noch mal mehr RB-Anhänger, die dann auch die entsprechenden Spiele besuchen, als im tiefen Westen Richtung Ruhrgebiet und Köln oder Düsseldorf.
RB hat große finanzielle Möglichkeiten und in Leipzig eine bemerkenswerte Infrastruktur – auch für die Junioren – aufgebaut. Was macht aber RB sportlich so stark? Ist es Mastermind Ralf Rangnick mit seiner Spielphilosophie und seinem Stab, den er um sich herum aufgebaut hat. Oder ist es die Einkaufspolitik, die nicht nur junge Topspieler beinhaltet, sondern die auch sofort funktionieren? Und welche Rolle spielt eigentlich der Coach, momentan also Ralph Hasenhüttl?
Eine Mannschaft zusammenzustellen, die in der Bundesliga die Klasse halten können muss, ist sicherlich das Verdienst von Geld und Rangnick. Rangnick hat offenbar auf persönlicher Ebene eine hohe Überzeugungskraft bei jungen Spielern. Dazu verfügt er über die Geldmittel, mit denen er überhaupt in die Position kommt, einen Berater oder Spieler überzeugen zu dürfen. Eine klare Philosophie zu haben, nach der man Spieler und Personal aussucht, ist natürlich auch von Vorteil. Den Schritt allerdings, das junge Team nach acht Spielen auf Platz 2 in der Bundesliga zu führen und nicht auf ungefähr Platz 11, würde ich zu großen Anteilen Ralph Hasenhüttl anrechnen. Denn der Erfolg aktuell beruht vor allem auf Teamqualitäten. Sprich, es ist das gemeinsame Verteidigen, das die Basis bildet (und letztes Jahr durchaus nicht so gut und effektiv war). Die Mannschaft ist meist sehr gut vorbereitet, kriegt während des Spiels noch mal neue Lösungsmöglichkeiten an die Hand und setzt das dann um. Gute Offensivspieler veredeln dann ’nur‘ noch das, was die Mannschaft an Organisation und Spiel gegen den Ball leistet. Von daher, Strukturen und Kader bilden die Basis, für die Rangnick verantwortlich ist. Aber Hasenhüttl streicht da gerade einmal mit dicker Goldfarbe drüber.
Du bist ein penibler Beobachter. Siehst Du irgendwo eine Entwicklung im sportlichen Bereich, die Gefahren birgt?
Es gibt keine Gefahren, nur Möglichkeiten. 😉 Im Ernst, natürlich birgt die Fokussierung auf eine zentrale Figur wie Rangnick die Gefahr, dass viel zusammenbricht, wenn er mal irgendwann weg ist. Weil der zentrale Steuerer fehlen würde und mit ihm vielleicht auch Vertraute und viel Kompetenz den Klub verlassen. Wie in Hoffenheim würde ein Rangnick-Abgang – Stand heute – auch in Leipzig ein großes Vakuum hinterlassen. Das zu füllen, dürfte lange dauern. Aber das wird zum Prozess der Vereinsentwicklung bei RB Leipzig auch irgendwann dazugehören. Dazu (aber das ist nun wirklich keine Gefahr im Wortsinne) stellt sich die Frage, wie weit du mit dem Konzept kommst, auf Dauer immer wieder junge Spieler zu entwickeln. Ralf Rangnick hat in Deutschland bisher jenseits von Aufstiegen auch noch nicht die großen Erfolge gefeiert. Ob er einen Klub entwickeln kann (und das ist ja der Anspruch in der Führungsetage), der konstant um und in den Champions-League-Plätzen mitspielen kann, halte ich derzeit noch für eine offene Frage.
Die Spiele zwischen RB und den Lilien waren stets stark umkämpft und verliefen äußerst knapp. Wie wird es am Wochenende aussehen?
Mit etwas anderem als einem weiteren engen Spiel rechne ich schon mal nicht. Ich kann es allerdings schwer einschätzen. Gegen Meiers Bielefeld tat sich Leipzig letzte Saison zweimal sehr schwer. Und irgendwie schreit das Spiel in Darmstadt auch nach seiner ‚ausgerechnet dort die erste Niederlage‘-Geschichte. Dass ihr inzwischen versucht mehr Fußball zu spielen, sollte uns im Vergleich zur Vergangenheit unter Schuster etwas entgegen kommen. Wobei das Spiel gegen Wolfsburg ja wieder eher ein Schritt hin zum Schuster-Darmstadt war. Hasenhüttl wird sich aber sicherlich auch ein, zwei Sachen einfallen lassen. Und dann bin ich eigentlich ganz optimistisch, zumindest nicht mit null Punkten nach Hause zu fahren bzw. nicht wie beim letzten Spiel in Darmstadt einen ziemlich deprimierenden RB-Kick mitangucken zu müssen.
Die letzte Frage geht ins Gesellschaftliche. Sachsen wird mit Rechtspopulismus und Radikalismus in Verbindung gebracht. Dass Red Bull als globales Unternehmen, das für einen hippen Lifestyle steht, gerade dort seinen Klub platziert hat, mag für den Konzern unglücklich wirken. Positioniert sich der Klub in irgendeiner Hinsicht gesellschaftlich oder gar politisch?
Der Klub positioniert sich im parteipolitischen Sinne unpolitisch und will entsprechend keine konkrete Auseinandersetzung mit Legida, AfD oder was auch immer an organisierten Gruppen im Stadion. Im gesellschaftlichen Sinne eines in das Stadtleben eingebundenen Vereins (oder einer Organisationsstruktur, wenn einen das Wort Verein stört) ist er natürlich insofern politisch, dass er die ganz normalen Standards im Eintreten gegen diskriminierendes Verhalten vertritt. Zum Beispiel Antirassismus. Etwa in Form von Workshops mit Spielern und Schülern. Generell hat sich der Verein in den vergangenen Jahren (nicht immer öffentlich) mit lokalen Trägern vernetzt und unterstützt dann auf dem Wege vor allem Dinge im weiten Bereich der Medizin oder Gesundheitsvorsorge und Co. Ob jetzt das Image Sachsens grundsätzlich ein Problem für eine vom Produktimage her eher weltoffene Firma wie Red Bull ist, wage ich nicht wirklich zu beurteilen. Man sollte aber bedenken, dass es gerade in Leipzig noch eine Lebensrealität jenseits einer politischen Radikalisierung Richtung rechts gibt.
Matthias, vielen Dank für Deine Ausführungen.
An diesem Wochenende vor vier Jahren:
Ging es für die abstiegsbedrohten Lilien in der 3. Liga zum 1. FC Saarbrücken. Der SVD kam zwar in der 1. und der 2. Halbzeit zu den ersten Chancen, die ersten Treffer erzielten aber in beiden Hälften jeweils die Gastgeber. Den 0:2-Rückstand konnte Danny Latza noch vor der Pause mit seinem Anschlusstreffer kontern. Doch als nach einer knappen Stunde ein Elfmeter zum 3:1 für Saarbrücken führte, war die Messe gelesen. Man musste sogar von Glück reden, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Spieler der Begegnung war Ex-Lilie Sven Sökler, der an den meisten Offensivaktionen der Saarländer beteiligt war. Bei den 98ern saß mit Hanno Behrens ein Kämpfer vor dem Herrn über die volle Spielzeit nur auf der Bank. Irgendwas lief damals gehörig falsch.
Das Lilien-Team von der 1:3-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken:
Zimmermann – Gaebler, Gorka, Beisel, Stegmayer – Latza (1), Beier (Tatara) – Zielinsky (Hübner), da Costa, Zimmerman (Hesse) – Steegmann
Zuschauer: 3.452
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