Nur vier Zweitligisten genießen in der 1. Runde des DFB-Pokals Heimrecht: Neben dem Tabellen-15. und -16. der abgelaufenen Spielzeit auch die beiden Aufsteiger. Und ausgerechnet die Lilien haben die zweifelhafte Ehre zu einem dieser nominell stärksten Gastgeber reisen zu müssen: Zum 1. FC Magdeburg. In der letzten Saison war beim SSV Jahn Regensburg schon in Runde 1 Schluss. Seinerzeit ebenfalls ein Aufsteiger.
In 98 Worten
Kein Dreier in St. Pauli. Im Gegensatz zu den letzten Spielzeiten gab es für die Lilien in Hamburg rein gar nichts zu holen. Die Mannschaft trat kompakt auf, jedoch ohne zündende Ideen, sobald es darum ging den Vorwärtsgang einzulegen. So siegte letztlich eine Heimelf, die mehr investierte und zwei Unachtsamkeiten in der SVD-Defensive zum verdienten Erfolg ausnutzte. Marcel Heller war bei seinem Comeback im Liliendress noch kein Faktor, während Sturmspitze Serdar Dursun arg in der Luft hing. So erinnerte die Leistung ein wenig an die vergangene Saison, die sich durch viel K(r)ampf, aber einen fehlenden Plan B auszeichnete.
Der Kontrahent hat das Wort
Alex mag es beruflich nach Hessen verschlagen haben, seinem Heimatverein aus Magdeburg ist er dennoch treu geblieben. Neben einem Blog hat er auch einen Podcast zum angeblich „großartigsten Klub der Welt“ ins Leben gerufen.
Alex. Freitagabend, Flutlicht, immer noch Aufstiegseuphorie: Es ist alles angerichtet für …
… einen weiteren legendären Magdeburger Pokalabend. Grüße an der Stelle an den FC Augsburg, Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und, schaut man etwas weiter zurück, unter anderem den FC Bayern München und den 1. FC Köln. Alle genannten Teams haben bei uns im Pokal als höherklassige Mannschaften entweder schon den Kürzeren gezogen oder mussten ordentlich nachsitzen, um weiterzukommen. 2000/2001 scheiterten wir als damaliger Viertligist erst im Viertelfinale am späteren Sieger aus Gelsenkirchen. Wer Pokal sagt, meint also den 1. FC Magdeburg. Da sollten wir jetzt mit dem SV Darmstadt 98 eigentlich einen machbaren Gegner vor der Brust haben …
Die ersten beiden Zweitligaspiele mit einem Tor und einem Punkt haben bei mir …
… zumindest erstmal keine Panik hervorgerufen. Offensiv ist noch viel Luft nach oben, defensiv stehen wir aber sicher; mehr Punkte und mehr Tore werden kommen, da habe ich gar keine Zweifel.
One to watch beim FCM …
… Neuzugang Rico Preißinger. Der Mittelfeldakteur hinterließ in den ersten beiden Zweitligaspielen einen guten Eindruck. Allerdings darf man gespannt sein, wie die Anfangsformation überhaupt aussieht – Trainer Jens Härtel hat angekündigt, die eine oder andere Startelf-Veränderung vorzunehmen. Naja, und wenn es auf dem Rasen langweilig wird, schaut man sich eben den Block U hinter dem Tor an, da gibt es immer was zu sehen (und zu hören natürlich).
Wer am Freitag das erste Tor schießt, der …
… liegt dann erst einmal in Führung. Ich erwarte ein enges, anstrengendes Spiel, das sicher nicht 5:0 ausgehen wird. Das erste Tor könnte also durchaus zum Sieg reichen.
Im Fanblock neben den Gästefans haben sich angeblich Hools aus Berlin mit Karten versorgt. Das heißt für Lilienfans …
… sich vor allem nicht provozieren zu lassen. Genau genommen handelt es sich bei der Gruppe wohl um eine Magdeburg-Berlin-Connection, die in der Tat eher dem Hooligan-Spektrum zuzuordnen ist. Gegen St. Pauli waren die auf jeden Fall am Start, es gibt aber auch Spiele, bei denen sie sich (so jedenfalls meine Wahrnehmung) gar nicht blicken lassen. Begrüßenswert wäre es, wenn das am Freitag auch der Fall wäre. Es ist mir aber auch wichtig anzumerken, dass sich in dem Block auch sehr viele ganz normale Fans aufhalten; meiner Wahrnehmung nach sind die von Dir angesprochenen Jungs da deutlich in der Minderheit.
Wenn die Lilienfans nach der Partie noch gemütlich ein Bierchen trinken wollen, dann am besten …
… am Hasselbachplatz im südlichen Stadtzentrum. Dann aber lieber ohne erkennbare Fan-Kleidung, um das Bier auch wirklich gemütlich genießen zu können.
Besten Dank, Alex.
Auf die Ohren
„Reisen in vollen Zügen“, so oder so ähnlich hätte die aktuelle Folge unseres kleinen Familien-Podcasts in Blau und Weiß auch heißen können. Wir haben uns dann aber auf „Hoch und weit und weg“ geeinigt. Schließlich haben wir uns auch mit der weniger erfreulichen Auswärtspartie bei St. Pauli befasst.
Und dann hatte ich am Mittwoch noch das Vergnügen bei den Jungs vom „Nur der FCM„-Podcast vorbeizuschauen. Dieses Mal also mit reichlich Lilien-Content.
Jung & Verliehen
U17 und U19 hielten sich zum Saisonauftakt schadlos. Während der jüngere Jahrgang mit einem 5:2 gegen den FSV Frankfurt in die Hessenliga startete, siegte die U19 gar mit 6:1 bei der SG Rot-Weiss Frankfurt. Am Sonntag müssen beide wieder ran. Die U17 fährt zum 1. FC Erlensee, die U19 empfängt in der Hessenliga den FV Biebrich.
Leihspieler Silas Zehnder kam bei der nächsten Niederlage von Viktoria Aschaffenburg in der Regionalliga Bayern nicht zum Einsatz. Jamie Maclaren stand hingegen am 2. Spieltag der schottischen Premiership bei den Hibs aus Edinburgh in der Startelf, blieb beim 1:1 jedoch ohne Torbeteiligung. Wenige Tage zuvor wurde er in der Europa League Qualifikation gegen Molde FK in der Nachspielzeit eingewechselt. Verteidiger Patrick Banggaard spielt in den nächsten zwölf Monaten für Pafos FC. Die Spielzeit in Zypern hat allerdings noch nicht begonnen.